Pilze sind kleine Kunstwerke

Fotomotiv und -Technik

Pilze sind im Spätsommer und Herbst ein hervorragendes und ebenfalls spannendes Motiv für die Makrofotografie. Wie auch die Blumen tendieren sie dazu still zu halten und eher selten wegzulaufen. Eines der grössten Probleme bei der Pilzfotografie ist allerdings ihre sehr, sehr dreidimensionale Form, die es fast unmöglich macht einen Pilz von vorne bis hinten durchgehend scharf abzubilden. Mit der Focus-Stacking Methode ist eine durchgehende knackige Schärfe zu erreichen. Durch die Grösse vieler Pilze sind sie aber ein sehr gutes Objekt um auch ohne Makro-Objektiv, also mit einer Zoom- oder Telezoombrennweite gute Fotos zu machen.

 

Jahres- und Tageszeit

Wie schon erwähnt ist die Jahreszeit der Pilze der Spätsommer und Herbst, wenn es feucht und etwas kälter wird. Allerdings ist es auch schnell wieder damit vorbei wenn erst einmal der Frost Einzug hält. Die Tageszeit ist nicht ganz so relevant, da die Sonne zu dieser Jahreszeit wieder tiefer steht und somit auch das Mittagslicht nicht so schlimm ist. Dann sind Pilze ja meistens im Wald zu finden wo es sowieso etwas dunkler und schattiger ist und dann stehen im Makrobereich ja noch diverse Methoden zur Verfügung um das Licht zu kontrollieren (LED Leuchten oder Taschenlampen).

 

Bildkomposition-/gestaltung

Je nach gewähltem Blickwinkel ändert sich auch der Hintergrund sehr stark. Ein Blickwinkel auf Augenhöhe mit dem Pilzhut oder leicht darüber bringt oft den Waldboden hinter dem Pilz mit auf das Bild. Ein tieferer Kamerastandpunkt und ein Blickwinkel leicht nach oben hingegen erlaubt es oft das Laub des Waldes als Hintergrund zu verwenden. Hier gibt es noch eine zu dieser Jahreszeit sehr gut einsetzbare Gestaltungsmöglichkeit – Flares. Die Sonne steht recht tief und wird vom Laub des lichter werdenden Waldes in tausenden kleiner Funken reflektiert. Wenn man leicht gegen das Licht fotografiert (den Pilz sollte man dann mit einem Reflektor von vorne aufhellen oder durchleuchten) ergeben sich im Hintergrund sehr schön anzusehende Flares (kreisförmige Lichtreflektionen). Mit der Makro-Fotografie sind auch Detailaufnahmen von den Lamellen und/oder der Pilzunterseite machbar.

 

Perspektive

Wie meistens und schon öfters erwähnt bei den kleinen Dingen empfiehlt es sich die Perspektive seines Motivs oder gar eine noch niedrigere einzunehmen. Das ist bei Pilzen nicht immer ganz einfach da diese meistens auf dem Waldboden wachsen.

Hier empfiehlt es sich immer ein Stativ zu verwenden, welches es erlaubt die Kamera dicht über dem Boden zu halten oder alternativ einen Bohnensack auf den die Kamera aufgelegt und ausgerichtet wird. 

 

Fazit

Auch hier gilt; das Hauptaugenmerk gilt dem Hintergrund, der Sonneneinstrahlung, dem vorhanden Licht oder dem künstlichen LED Licht vor dem eigentlichen Hauptmotiv dem Pilz.

 

Hier eine kleine Auswahl meiner "Pilz-Kunstwerke" in diesem Jahr  (mehr Fotos in Fotogalerie klicke hier...)